Blogparade: „Mein Weg in die finanzielle Freiheit“

fyoumoney – mit Unterstützung durch freakyfinance hat zur Blogparade „Mein Weg in die finanzielle Freiheit“ aufgerufen und einige Fragen aufgeworfen. In Form von meiner bisherigen Lebensgeschichte will ich zeigen, wie es um meine Vermögensbildung stand, wie ich zum Vermögensaufbau gekommen bin, aber auch wie mein Leben bisher aussah.

Orientiert habe ich mich am Aufbau des Beitrags teilweise an dem Kommentar von „Hallo“ – zu finden im Aufruf zur Blogparade.

Meine Kindheit

Viva Revolution! Ich war und bin noch immer ein kleiner Rebell. Aufgewachsen in einer mehrköpfigen Familie, nicht reich nicht arm, aber doch erheblich mehr als andere. Meine Kindheit war geprägt von vielen Freiheiten, die einerseits toll waren, sich aber auch Nachteilig auswirkten. Manchmal hätte ich eine bessere Anleitung als meine eigene gebraucht, wie bestimmte Situationen zu meistern sind.

Sparen war zwar kein offensichtliches Thema, kam aber unterschwellig mit, wenn es Zeit war, Geld auf die Bank zu bringen oder beim Kauf auf die Preise zu achten. Zurückblickend habe ich mich wohl wirklich einiges von meinem Umfeld abgeschaut und den Satz „Sei sparsam“ verinnerlicht. Da ich in meinen Jugendjahren kein Interesse am Fortgehen zeigte, blieben mir einige Jahre des Alkoholkonsums erspart, und damit auch Ausgaben.

Beruf & Ausbildung

Nachdem ich eine HBLA (= Höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe // Gymnasium) nach 2 Jahren geschmissen habe, entschied ich mich für das Bundesheer. Mein Kindheitstraum war der Beruf des Soldaten. Ich wollte Menschen auf diese Art und Weise helfen. Die Aufnahmeprüfung schaffte ich (48h körperlicher & geistiger Test; Mein persönlicher Höhepunkt: In einer Kammer eingeschlossen, mit lauter Musik beschallt werden und dabei psychologische Tests machen) und ließ mich der Kaderpräsenzeinheit der Panzergrenadiere in Ried zuweisen. Dort lernte ich das Leben im Felde und durfte als Richtschütze im Ulan platz nehmen.

Eigentlich gefiel mir der Beruf sehr gut, aber leider war die Kameradschaft nicht ideal. Mit 17 war ich auch nicht besonders Ausgehfreudig, was mir auch nicht unbedingt half.

Schließlich gab ich den Beruf auf, die Faszination für die Armee wirkt aber noch nach. Dennoch war die Erfahrung einmalig, aber auch kostspielig. Diese Form des Armeedienstes bezahlte der Staat höher als den normalen Grundwehrdienst und die Differenz musste zurücküberwiesen werden. Die Zeche zahlten damals meine Eltern…

Der Start in die Ausbildung

Nach dem Bundesheer begann die Suche nach einem Ausbildungsplatz. Gesagt getan, kurze Zeit später konnte ich als Multimediakaufmann in einem Elektronikgeschäft beginnen. Diese Jahre waren einfach & hart zugleich. Einfach, weil die Arbeit selbst nicht sehr anstrengend war, hart, weil Kunden sehr verstörend sein können.

Beispielsweise drohte mir einmal ein älterer Mann, er „hole sein Gewehr und erschieße mich wie ein Reh“, wenn sein Receiver nicht funktioniert. In dieser Zeit war ich zwar grundsätzlich sparsam, aber konnte meine Technikgeilheit nicht zügeln. Wenn du immer von dem neuesten Scheiß umgeben bist, willst du ihn früher oder später haben. Meine Lehre beendete ich mit Auszeichnung. Yeah.

Weiterbildung pur: Matura/Abitur nachholen

Dann entschloss ich mich, meine Matura/Abitur nachzuholen. In Österreich ist das in einem Jahr möglich. Das war anstrengend. 3 Tage Schule, 3 1/2 Tage Arbeit. Achja, in meiner Zeit im Einzelhandel arbeitete ich quasi durchgehend fast jeden Samstag. Innerhalb dieses Jahres begann ich mit einem neuen Sparkurs. Mehr und mehr Geld landete auf meinem Konto.

Start ins Erststudium

Kurz vor meinem Studiumsbeginn hatte ich mir ein tolles Polster geschaffen. Dann kam das Bachelorstudium der Geschichte. Schon in meiner Jugend wollte ich Geschichte studieren und mehr über historische Fakten erfahren. Es ging um Geschichte? Ich war gefesselt! Außerdem schrieb ich als Schüler gerne Kurzgeschichten. Daraus resultiert vielleicht meine Veröffentlichung der Novelle „Fried„. In dieser Zeit arbeitete ich ebenfalls, bekam aber ein Stipendium und hatte ein zusätzliches Einkommen. In dieser Zeit begann ich, mich aktiv um meine Finanzen zu kümmern. Begonnen hat alles mit Aktien mit Kopf. Kolija leistet tolle Arbeit, auch, wenn ich als Geisteswissenschaftler bei manchen Erklärungen den Kopf schütteln muss, weil Simplifizierungen zwar toll sind, aber es bleiben eben Simplifizierungen. Auf jeden Fall ein Danke an Kolija!

Im letzten Semester startete ich diesen Blog. Schon vor meines Abschlusses hatte ich einen Arbeitsplatz im Online Marketing in der Tasche. Warum? Mein Vorteil war, zwar nicht perfekt, aber grundsätzlich coden zu können, war bewandert mit „dem online Zeug“ und konnte mit der Suchmaschinenoptimierung etwas anfangen. Auf Deutsch: Ein Berufseinsteiger dem man nicht mehr viel beibringen muss (zumindest behaupte ich das mal so). Super!

Master oder einfach nur MA

Schließlich entschloss ich mich noch den Master draufzusetzen und mich weiter auf die Selbstständigkeit zu konzentrieren, der ich seit Ende 2015 einmal mehr, einmal weniger erfolgreich nachgehe. Jetzt wieder mehr – puh 😉 So es sein soll bin ich nach dem Master entweder Vollzeit Selbstständig, oder suche mir wieder eine Stelle. Sollte Zweiteres eintreten: Eigenen Projekte will ich trotzdem nachgehen.

Ein idealer Lebensweg?

Eine belgische Studienkollegen bezeichnete meinen Lebensweg als „spannend“ und „toll“. Sie war ganz klassisch in einem Gymnasium mit Internat und begann dann zu studieren. Der „normale“ Weg eben. Aber auch spannende Geschichten haben Tiefen. Tiefen, die über normale Fehler hinausgehen. Aber vielleicht ist genau das der Grund, warum einige meiner Gedankengänge für andere Menschen vollkommen unwirklich und zu risikobehaftet klingen. Das Geschichte-Studium ist dazu die perfekte Ergänzung. Die Alltagsgeschichte lehrt uns, dass Menschen die Fähigkeit haben, aus der größten S****  herauszukommen.

Und aus Fehlern persönliche Erfolge generieren. Ich hoffe, das kann ich auch.

Vieles ergibt sich aus dem Kontext, aber jetzt noch konkret zu den Fragen

Was ist eure Motivation Vermögen aufzubauen? Wie kam es dazu? Ist der Startschuss mit einer bestimmten Erkenntnis oder einem Erlebnis zu erklären?

Der bewusste Vermögensaufbau kam mit der Entdeckung von Koljas Channel. Es war der Schritt von Vermögensansammlung zu Vermögensaufbau.

Vermögensaufbau ist eine langfristige Sache. Für viele ist die finanzielle Freiheit dabei das ultimative Ziel. Doch nicht für alle. Was ist dein Ziel? Was versprichst du dir davon?

Mein Ziel ist eine gewisse Freiheit zu erreichen. In dem Blogbeitrag „Finanzielle Freiheit ist nur ein Etappensieg“ (Blogparade Privatier) gehe ich sehr ausführlich darauf ein.

Klar, das Ziel liegt in der Zukunft. Doch wie beeinflusst der Vermögensaufbau deinen Alltag? Leidest du unter dem Verzicht oder profitierst du schon heute? Was für Lehren ziehst du aus deinem bisherigen Weg?

Sehr spannende Fragen. Der Hang zum nachhaltigen Vermögensaufbau beeinflusst mich definitiv:

  • Ich bin zum Excelfanatiker geworden und habe meine Vermögensliste.xls so lieb gewonnen wie meine Freundin (aber pscht 😉
  • Verzicht ja, aber auf keinen Fall Einschränkung

Lehren..hmm..Es gibt sooooo viele, die ich hier aufzählen könnte. Aber bleiben wir bei einer, die mir momentan durch den Kopf geht:

Definiere dich nicht über deinen Beruf, über dein Geld oder sonstige gesellschaftlich für „Erfolg“ stehende Dinge, sondern löse dich von dem Statuszwang. Ansonsten kannst du nicht aus deinem Schneckenhaus ausbrechen und eigene Ideen ausprobieren. Wenn du eine Idee hast, setze sie um. Sei ein Kontinuitätsfundamentalist und arbeite unentwegt an der Erfüllung deiner Ziele.

Zum Vermögensaufbau:

Im Grunde dreht sich alles um ein Grundprinzip: Beschäftige dich früh genug damit.

Welche Freiheiten bietet dir dein erspartes Vermögen bereits weit vor dem Erreichen der finanziellen Freiheit?

Mein erspartes Vermögen bietet mir momentan einen Polster, auf unvorhergesehene Situationen zu reagieren. Es bietet mir die Möglichkeit aus Geld mehr Geld zu machen 😉

Diese Geschichten…

In dem Beitrag wollte ich einerseits meinen Weg zur finanziellen Freiheit beschreiben, aber vor allem den Kontext dahinter. Ich fand es ungemein spannend, wie fyoumoney etwas über seine persönlichen Erfahrungen schrieb und wollte euch auch einen näheren Einblick in mein Leben geben.  Auch, wenn meine vorgestellte Geschichte vielleicht nicht immer einen direkten Bezug zu Geld hat: zwischen den Zeilen liest es sich auch sehr gut 😉

 

 

14 Kommentare zu „Blogparade: „Mein Weg in die finanzielle Freiheit““

  1. Moin Johannes!
    Ich finde es immer sehr spannend etwas persönliches über den Autor/Blogger zu erfahren.
    Deshalb vielen Dank für diesen spannenden Beitrag. Wenn ich hätte raten müssen, wäre ich sicher nicht drauf gekommen, dass du mal Soldat warst 🙂

    Ich arbeite auch grade an meinem Beitrag zu der Blogparade. Darin kommt der Wehrdienst ebenfalls kurz zur Sprache.

    Beste Grüße
    Vincent

    1. Hi Vincent,

      ja, das Soldatendasein hat wohl niemand so recht vermutet 😉 Aber es waren eh nur die üblichen Monate und nicht mehr. Der einzige Unterschied lag in der Art des Wehrdienstes.

      Ich freue mich schon auf deinen Beitrag und bin gespannt, was du über deine Wehrdienstkarriere zu sagen hast.

      LG
      Johannes

  2. In der Tat weicht Deine etwas abwechslungsreichere Karriere von der sozialen Norm ab.
    So ist allgemein einfach die Vorstellung, dass Du Deinen Schulabschluss machst, eine klassische Ausbildung oder ein klassisches Studium abschließt und dann für den Rest Deines Lebens für ein Unternehmen (je größer, desto besser) einen sicheren vielleicht auch langweiligen Job ausübst.
    Ich finde es genau wie Vincent auch immer interessant mehr Details zum eigenen Background zu erfahren.

    Schöne Grüße
    Dominik

  3. Hi Johannes,

    sorry, ich wollte ja schon früher antworten aber erst war Arbeit viel los und heute kam der Frühling dazwischen, wie das eben so ist!

    Besten Dank dir für deinen Beitrag! Das ist so ziemlich das was ich mir vorgestellt hatte. Es ist für mich unheimlich spannend den Zusammenhang zwischen dem persönlichen Werdegang und finanziellen Ansichten zu „erforschen“. Ich glaube die Erfahrungen die wir in der Kindheit mit Geld machen, wie in unseren Familien über Finanzen gesprochen wird und unser erstes eigenes Einkommen prägen uns beträchtlich. Sie bestimmen ob wir Geld als oberstes Ziel allen Strebens, ein notwendiges Übel oder Mittel zum Zweck ansehen. Dein Artikel ist in dieser Hinsicht super interessant.

    Ähnlich wie Dominik, muss ich zugeben, dass ich mir Mr. Denkfabrik nicht unbedingt als Soldaten vorgestellt hätte. Es mag an meinem mangelnden Berührungspunkten mit Soldaten zu tun haben (habe nicht gedient) oder aber eher das ich dich als rebellischen Charakter wahrnehme (so wie du dich selber anscheinend auch siehst). Vielleicht muss ich mein Bild über die Armee etwas weiten um mir dort einen Freigeist vorzustellen.

    Das du dein Ziel der Selbstständigkeit zu stringent verfolgst finde ich super. Es ist etwas, das mich ebenfalls fasziniert, wozu ich den Mut aber bisher nicht gefunden habe.

    Deine „Lehren“, die du uns mit auf den Weg gibst, geben dem Post nochmal einen enormen zusätzlichen Wert. Der Punkt mit dem Kontinuitätsfundamentalisten findet bei mir großen Widerhall und regt mich definitiv noch etwas zum Denken an. Letztlich ist das vermutlich auch die Aufgabe einer „Denkfabrik“, oder?

    1. Hi Pascal,

      ja, die Erziehung spielt sicher eine große Rolle. Über meine Kindheit habe ich nicht besonders viel geschrieben. Vielleicht noch ein Nachtrag. Wir sind keine reiche Familie, uns geht es aber schon besser als den normalen Mittelstand. Mein Vater hat mich früher in sein Büro mitgenommen, wahrscheinlich um mich in die Berufswelt einzuführen, in der sicher auch Geld öfter zur Sprache gekommen wäre. Ich bin nicht wirklich auf den Zug aufgesprungen. Aber es hat auch die Spartage gegeben, bei denen ich – wie andere Bloggerkollegen auch – ein Gefühl fürs Sparen bekommen habe. Insgesamt haben meine Eltern aber immer darauf geachtet, mich zwar „Freiheitsliebend“ zu erziehen, aber mir nicht das Geld hinterherzuwerfen. Dennoch konnte ich teilweise mehr haben, als andere. Darüber bin ich verdammt dankbar.

      Ja, das Soldatendasein hat wohl keiner Vermutet. Schlussendlich hat die Kameradschaft gefehlt, es war nicht ganz so wie ich es mir vorgestellt hatte, und mein Abschlusssatz beim Gespräch „die Jungs saufen mir zu viel“ war auch nicht sonderlich entspannend 😉

      Ich habe es durch mein Stipendium und anderen Faktoren sicher ein bisschen einfacher, es mit der Selbstständigkeit zu probieren. Aber im Grunde würde ich es jeden Studenten empfehlen, eigene Ideen umzusetzen. Im Beruf ist es da schon ein bisschen schwieriger.

      😉 Danke für die netten Worte und vor allem Abschlussworte. Das hoffe ich doch 😉

      Wir schreiben uns & LG
      Johannes

  4. Hi Jo du alter Grenzgänger,
    Absolut interessante Geschichte über dich und deine Erfahrungen! Wahnsinn was du schon so ausprobiert hast und wie alles deinen Weg beeinflusst! Ich finde es toll wo du stehst und schon an deinen eigenen Projekten arbeitest! Es beeindruckt mich sehr wie konsequent du an allen deinen Schrauben immer wieder drehst und es verfeinerst!
    Ich wünsch dir auf jeden Fall viel Glück weiterhin auf deinem Weg!
    Liebe Grüße
    Flo

    1. Hi Flo,

      haha, danke. Ja, ein wortwörtlicher Wahnsinn, oder? Was so viel an Erfahrung aussieht ist manchmal mehr ein Leidensweg gewesen.. ist ja nicht immer alles Gold was glänzt.

      Das wünsche ich dir auch!

      LG
      Johannes

    1. Hi Vincent,

      danke für die Zusammenfassung. Das war sicher nicht wenig an Arbeit!
      Es ist ein Wahnsinn, wie viele Blogger mittlerweile im virtuellen Finanzuniversum herumgeistern 😉
      Ich freue mich schon auf die nächste Blogparade.

      LG
      Johannes

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  7. Lieber Johannes !

    Herzlichen Glückwunsch zu diesem tollen Artikel. 🙂

    Ich finde es interessant Deinen Lebensweg zu hören und aus welchem Grund Du dich für die jeweiligen Schritte entschieden hast. Weiterhin viel Erfolg und alles Gute für die Zukunft.

    Viele Grüße
    Christian

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