Wie du deine Budget.xls eifersüchtig machst (+Vorlage)

Ja, in den letzten Jahren bin ich zum Budgetfanatiker geworden. Wie die Kirche vergötterte ich meine Excelliste und pflegte sie wie meine Gesundheit. Doch dann meldete sich Vermögensaufstellung.xls und flüsterte mir unentwegt ein „nimm mich, ich bin die bessere Exceldatei“ zu. Mir ging die Schönheit dieser Begegnung nicht mehr aus dem Kopf. Kurz darauf eskalierte ein unnachgiebiger Streit zwischen der sexy Budget.xls und mir. Es könne nicht mehr so weitergehen. Ständig würde ich mich mit der Vermögensaufstellung.xls beschätigen. Das letzte mal hätte ich sogar eine Formel eingetragen. Ich dreckiger Schüfft musste mich rechtfertigen.

Du stehst mehr auf das gesprochene Wort oder muss noch deine Wohnung aufräumen? Dann scrolle ganz runter zum Youtube-Video.

Den Download gibts nach dem Fazit!

Einnahmen/Ausgaben vs. Vermögensentwicklung

Liebe Budget.xls, natürlich bist du sinnvoll und zeigst mir jeden Monat meine Einnahmen und Ausgaben. Dadurch weiß ich, wie ich mein Geld verwende und welche Einkommensströme vorhanden sind.

Aber zeigst du mir auch meine Vermögensentwicklung? 

Nein, sorry.

Du zeigst mir nicht, um welchen Wert mein Vermögen gestiegen ist, sondern nur, wie viel ich ausgegeben und eingenommen habe. Sicher, wenn du regelmäßig gefüllt wirst weiß ich, ob mein Vermögen steigt. Aber ist es diesen Aufwand wert? Jeden Tag eintragen, wohin das Geld geflossen ist?

Nö.

Viel einfacher ist es, eine Vermögensliste zu führen.

Was sind die Vorteile?

  • Schneller
  • Besserer Überblick über finanzielle Entwicklung

Und die Nachteile?

  • Kein Überblick über die genauen Ausgaben

Wie funktioniert eine sexy Vermögensaufstellung.xls?

Es ist ganz einfach.

  1. Zuerst steigst du in das Tabellenprogramm deines Vertrauens ein.
  2. Du füllst eine Spalte mit der Überschrift „Monat“ und trägst die einzelnen Monate ein
  3. Die Spalte daneben fütterst du regelmäßig mit deinem Gesamtvermögen. Dieser Wert setzt sich aus allen Konten zusammen. Zusätzlich kannst du weitere Sachwerte hinzufügen.
  4. Dann die Tabellen auswählen und ein Diagramm in das Programm zaubern.
  5. Ausflippen und feiern!

Du hast jetzt eine tolle Übersicht, wie sich dein Vermögen entwickelt. Bei mir sieht das so aus:

Vermögensaufstellung
Vermögensaufstellung, monetäre Werte ausgeblendet

Wie du siehst habe ich nicht nur die Monate und die Vermögensentwicklung eingetragen, sondern auch meine Konten und die dazugehörigen Beträge. So ist nachvollziehbar, wo mein Geld liegt und ich kann sofort vergleichen, ob das Verhältnis zueinander passt.

Ein Jahresvergleich macht die Liste noch erotischer. Damit kann ich nachvollziehen, um welchen Betrag mein Vermögen jährlich steigt oder fällt.

Der perfekte Überblick über die finanzielle Situation. Das hätte auch Mozart gut getan…

Jetzt noch ein paar unverbindliche Tipps, wie du mit steigendem und fallendem Vermögen umgehen kannst.

Wie wärs‘ mit einem Newsletter?

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Was tun, wenn dein Vermögen steigt?

Ruhig bleiben

Dein Vermögen steigt und steigt und steigt. Innerlich zerreißt es dich vor Freude. Aber wahre Größe zeigt sich in der Stille. Lehne dich langsam zurück und genieße den Augenblick…

Ach weißt du was? Scheiß drauf.

Youtube. Kayne West. Power.

Bevor du das Video startest lächelst du und ein leises „fuck yeah“ kommt dir über die Lippen. Dann springst du auf und tanzt wie ein kleiner Kobold auf Speed durch den Raum, während du  imaginäre Geldscheine in die Luft schleuderst. Gönn‘ dir happiness!

Was tun, wenn dein Vermögen fällt?

Ruhig bleiben

Dein Vermögen sinkt und sinkt und sinkt. Innerlich zerreißt es dich vor Ärger. Aber wahre Größe zeigt sich im Stillen. Lehne dich langsam zurück und atme tief durch…

Ach weißt du was? Scheiß drauf.

Youtube. Eminem. Not Afraid.

Bevor du das Video startest lächelst du und ein leises „fuck yeah“ kommt dir über die Lippen. Dann überlegst du wie ein großer Professor, warum dein Vermögen fällt. Hast du ein Budget? Dann siehst du sofort nach, welche Ausgaben dafür verantwortlich sind. Erst, wenn du weißt, warum du Geld verlierst stehst du von deinem Schreibtischsessel auf. Gönn‘ dir Motivation!

Sorry, liebe Budget.xls

Tja, die Vermögensaufstellung.xls ist mein Favorit. Jetzt ist es raus. Aber keine Angst liebe Budget.xls, du hast immer einen Platz in meinem Herzen. Deine liebe fürs Detail wird von mir geschätzt…Nein, ich werde dich niemals ganz verlassen können. Du führst mich durch schlechte Zeiten, schwierigen Entscheidungen und bist Lebensretter in alltäglichen Geldfragen.

Danke & bis dann, dein

Johannes <3

Hier kannst du die Vorlage downloaden

Noch ein kleiner Hinweis: Ich habe einen Artikel über den Betrug mit Diagrammen geschrieben. Dabei geht es auch um Kreisdiagramme, die meistens unübersichtlich sind. In der Vorlage findet sich auch ein Kreisdiagramm. Ich empfehle, es gegen ein Balkendiagramm zu tauschen.

Download der Vermögensaufstellung.xls

Auf Youtube ansehen

14 Kommentare zu „Wie du deine Budget.xls eifersüchtig machst (+Vorlage)“

  1. Hi Johannes,

    Sehr amüsant geschrieben 🙂 ich hoffe Budget.xls kommt darüber hinweg. Vielleicht schafft sie sich jetzt ja Makros per VBA Programmierung an und wird zu Budget.xlsm. Das wäre verdammt sexy; ich stehe ja auf Fra.. ähh Excel-Mappen mit dem gewissen Etwas.

    Ich selber hatte mal eine Budget-Excel. Das war aber nur eine einmalige Sache um, unter Beachtung mehrerer Szenarien, mein Sparpotenzial zu errechnen. Pflegen tue ich in unregelmäßigen Abständen lediglich meine Vermögensentwicklung. Nicht so hübsch wie deine mit Diagrammen und so aber sie erfüllt ihren Zweck.
    Ich würde das gerne in eine automatisierte App auslagern und dachte mit Numbrs am Ziel zu sein aber leider kann die keine Depots auslesen… also gute alte Handarbeit.

    Beste Grüße
    Pascal

    1. Hey Pascal,

      ja, ich hoffe auch. Aber ich habe sie Gott sei Dank nicht ganz verlassen und halte sie mir warm 😛
      Ah ok, du bist also auch jemand, der vom Detail in den großen Überblick gegangen ist. Ich denke, dass passt auch so. Außer man bemerkt, dass regelmäßig Verluste eingefahren werden, dann ist ein Budget von großem Vorteil. Auch bei regelmäßigen oder größeren Investitionen lohnt es sich, auf die Budget.xls zurückzugreifen. Nur so ist ersichtlich, wie viel Geld konkret übrig bleibt und ausgegeben werden kann.

      LG
      Johannes

  2. Fuck Yeah! Ein Hoch auf die Viel-excelei!
    Ich pflege auch beide. Während das Budget mehr lästige „Pflicht“ ist, hat mir die Vermögensaufstellug kürzlich den bei dir oben unter 5. genannten Punkt beschert: Ausflippen und feiern!
    Habe einen großen Meilenstein früher erreicht als erwartet.

    Weiterexceln!

    Bleib freaky!
    Gruß Vincent

    1. Hey Vincent,

      danke für den Kommentar. Lästige, aber doch sinnvolle Pflicht…vielleicht bin ich ja etwas zu faul geworden hmm..
      Super! Einfach mal die Sau rauslassen schadet nicht 😉

      Ich bleibe freaky, bleib du finance
      LG Johannes

  3. Ich geb’s zu, ich stehe auf Tabellen und Diagramme. 🙂
    Daher führe ich selbstverständlich beide. Und ich halte auch beide für erforderlich. Denn eine reine Vermögensaufstellung zeigt dir nicht, ob du Vermögen aufbaust oder verzehrst. Die Vermögensentwicklung wird ja in der Regel nicht unwesentlich von Marktentwicklungen bestimmt. Und sollte man mit seinen Budgets/Einnahmen nicht auskommen, rächt sich das spätestens, wenn die Märkte drehen, das Vermögen plötzlich dahinschmilzt und man keinen Schimmer hat, wo man eigentlich gegensteuern kann. Und spätestens in einer Baisse erkennst du dann wieder die Schönheit deiner (hoffentlich ausgeglichenen) budget.xls.

    Viele Grüße,
    Mathias

    1. Hey Mathias,

      danke fürs Vorbeikommen!
      Auch ein Excelfanatiker? Ah, es ist toll unter Gleichgesinnten zu sein 😉
      Ein guter Punkt. Wenn die Einnahmen und Ausgaben nicht im Blick sind, die Ausgaben plötzlich ansteigen und es gleichzeitig zu einer Baisse kommt…ja das wäre in der Tat schlecht. Die Kontobewegungen sind aber mit der vorgestellten Vermögensaufstellung auch im Blick. Dadurch kann man meiner Meinung nach auch die Einnahmen und Aufgabenströme – zumindest aus im weiten Blick – kontrollieren.

      Die Budget.xls hat immer einen Platz in meinem Herzen 😉 Sie verschwindet sicher nicht gänzlich aus meinem Leben. Sie hat mir übrigens gesagt, dass ich dir einen Gruß ausrichten soll. Sie fühlt sich zu dir und deiner schön gepflegten Excelliste hingezogen 😉

      LG
      Johannes

      LG
      Johannes

  4. Danke dafür. Habe grade mal geschaut und dachte ich führe so etwas. Dann habe ich gemerkt. Bis jetzt gibt es nur eine Budget.xls, welche ich immer führe. Aber wie du sagst nicht die schönste ist, weil einfach doch immer Geld verschwindet.

    Habe jetzt mal eine Vermögenstabelle erstellt. Getrennt nach Konten. Das schaut schon viel besser und war grade selbst etwas verwundert, wie viel Vermögen schon da ist. Dafür das ich letztes Jahr quasi mit dem Auto noch im Minus war beim Nettovermögen.

    Von daher gute Idee. Sollte jeder gleich mal erstellen

    Gruß,
    mafis

    1. Hey Mafis,

      schön, dass du vorbeischaust!
      Sehr cool. So eine Vermögensaufstellung ist nicht nur ein toller Überblick über die persönliche Finanzsituation, sondern auch ein Ansporn. Mir ist es so wie dir ergangen: „Öha, da hat sich ja schon ein bisschen was angesammelt – juhu!“

      Super, wenn dir der Beitrag weitergeholfen hat.

      LG
      Johannes

  5. Wenigstens bist du mit Ehrlichkeit auf Budget.xls zugegangen und hast es im Diskurs erklärt. Somit kann Sie deine Vorgehensweise nachvollziehen! Das hilft ihr die Trennung schneller zu verkraften!
    Liebe Grüße
    Flo

  6. Pingback: Fyoumoney Blogparade: Die große Rückschau! - Fyoumoney.de

  7. Sehr amüsant geschrieben, Daumen hoch. Ich habe meine Budget.odt und Vermögensaufstellung.odt kurzerhand zum flotten Dreier überredet und auf zwei Arbeitsblättern in einer Datei zusammengeführt. Das beste aus zwei Welten auf einen Blick.

  8. Hey Johannes,

    seh ich genauso. Das Nettovermögen ist das A&O bei den Finanzen und die alles entscheidende Kennzahl.

    Von daher steht auch bei mir die Vermögensaufstellung an erster Stelle. Erst danach kommt das Haushaltsbuch 😉

    Gruß Stefan

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