Das 50/20/30 Budget

Es gibt viele Wege ein Budget aufzusetzen und die persönlichen Ausgaben zu tracken. Manche sind schon einen Schritt weiter und planen 20% des Einkommens für Sparpläne ein, andere nehmen es mit der Sparrate nicht so genau und achten eher auf die Ausgabenseite (40%, mehr nicht!). Der Hardcore-Finanzbruder oder die Hardcore-Finanzschwester teilt das Einkommen in verschiedene, ganz genau aufgeschlüsselte Ausgabekategorien auf und legt für jede Gruppe einen Maximalprozentsatz an, der ausgegeben werden darf.

Es gibt schöne Templates für diese Methode, allerdings ist sie für viele zu Beginn nicht das Richtige und stellen sich zurecht die Frage:

„Dieses extrem genaue Budgetieren kann doch auch einfacher funktionieren, oder?“

Ja, z.B. mit der 50/20/30 Methode.

Das 50/20/30 Budget
50-20-30 Budget

Das 50/20/30 Budget

Der Vorteil dieses Budgets ist, dass nicht abertausende Kategorien angelegt werden müssen, sondern drei Kategorien reichen.

Welche drei magischen Kategorien sind das?

  1. Fixkosten
  2. Money $$$ for the win
  3. Lifestyle

Fixkosten

Fixkosten sind die dauerhaft anfallenden Kosten, wie zum Beispiel Handyrechnung, Internet, Versicherungen, Miete usw.

Diese Kosten sollten laut 50/20/30 50% deiner Ausgaben nicht übersteigen.

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Money $$$ for the win

20% des Einkommens sind für die allgemeine Sparbefriedigung gedacht. So wird monatlich genau die gleiche Summe angespart. Einige Vorschläge zum Sparen im Alltag findest du im gleichnamigen Beitrag.

Tipp: Dauerauftrag einrichten!

Lifestyle

Welcher Prozentsatz bleibt über? Richtig, 30%. Diese Summe soll für variable Kosten verwendet werden, wie z.B. Essen gehen, Hobbies, Kraftstoff usw. Weniger für Lifestyle ausgeben? Check den Reiter „Money Challenge“ aus!

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Schnell und effektiv

Das 50/20/30 Budget ist schnell zusammengestellt und effektiv. Es können, müssen aber keine Kategorien für einzelne Ausgaben angelegt werden. Durch die prozentuale Aufsplitterung ist schnell ersichtlich, wohin das Geld fließt und vor allem ob diese Werte für das eigenen Leben realistisch sind, bzw. wo man momentan steht. Die eigene Kontenstruktur sollte natürlich klar sein.

Der große Vorteil ist, dass du schnell weißt, wie viel du sparen kannst. Mit dem Geld könntest du beispielsweise in Wertpapiere investieren. Wertpapiere? Du wirst dir jetzt vielleicht denken:

Das ist doch nur für Profis!

Mitnichten. Ich habe einen ausführlichen Guide geschrieben, wie du mit dem Investieren beginnen kannst. Check ihn aus!

 

Anpassungsfähig

Ein weiterer Vorteil dieses einfachen Budgets ist die Anpassungsfähigkeit. Du hast mehr als 50% fixe Ausgaben? Dann mach doch einfach 60% daraus. Nachfolgend findest du weitere Vorschläge:

Der Sparfuchs/Die Sparfüchsin

50/40/10

Der Sparfuchs will so schnell als möglich ganz viel Sparen. Dazu hält er die Fixkosten bei 50% und seine flexiblen Ausgaben bei nur 10%. Dafür schraubt er die Sparrate auf 40% hoch und freut sich über die monatlichen, verbleibenden Einnahmen. Realistisch? Jain. Bei einem sehr geringen Einkommen wird diese Kalkulation schwierig.

Beispiel:

Einkommen: 1.500€

Fix: 750€

Money: 600€

Lifestyle: 150€

Der Lifestyler/Die Lifestylerin

50/0/50

Der Lifestyler will mehr vom Leben und weniger vom „Geldthema“ wissen. Dazu fließt sein Geld in die üblichen, fixen Kanäle und das gesamte, übriggebliebene Money in Festivals, Muskelaufbaupulver und Kleidung. Ein schönes Leben! Ob das langfristig gut geht ist eine andere Frage.

Beispiel:

Einkommen: 1.500€

Fix: 750€

Money: 0€

Lifestyle: 750€

Der Student/Die Studentin

20/30/50

Mit ein wenige Glück wohnt der Student/die Studentin noch zuhause und hat wenige Fixkosten. Dafür wird mehr Geld fürs Feiern ausgegeben und sogar einiges auf die Seite gelegt.

Beispiel:

Einkommen: 400€

Fix: 80€

Money: 120€

Lifestyle: 200€

Fazit

Die Beispiele sind natürlich, wie im ersten Beispiel kurz erwähnt, vom Einkommen abhängig. So kann das hier vorgestellte studentische Budget für den Einen zutreffen, für den Anderen auf keinen Fall. Außerdem kommt es stellenweise darauf an, welcher Säule die Ausgaben zugeordnet werden. Abgesehen davon denke ich, dass dieses einfach aufzusetzende Budget eine super Möglichkeit ist, sich schnell und ohne großen Aufwand einen Überblick über seine eigenen Finanzen zu schaffen, und gleichzeitig den Fluss Ausgaben zu Bestimmen.

Die Idee stammt übrigens von Elizabeth Warren -> „All Your Worth*

Was hältst du vom 50/20/30 Budget?

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11 Kommentare zu „Das 50/20/30 Budget“

  1. Julia (Finanzblogleserin)

    Sehr interessanter Ansatz, danke für den Artikel!
    Ich saß am Wochenende eine ganze Weile da um meine Ausgaben und Investments des vergangenen Monats zusammenzutragen.
    Ich mache diese Ausgabenübersicht um zu sehen, wie viel übrig bleibt nach Fixkosten, Konsum, Langfrist-Sparen (per Dauerauftrag an mein ETF-Depot) und Kurzfrist-Sparen (z.B. Urlaub). Was danach noch übrig bleibt, wird investiert.

    Mit deiner Herangehensweise könnte ich z.B. definieren: 40/40/20, meine Ausgaben den einzelnen Kategorien zuordnen und fertig.

    Was passiert, wenn man das Budget nicht einhält? Mehr oder weniger ausgibt als das Budget vorgibt? Wie machst du das?

    1. Hallo Julia,

      schön, dass es dich hier her verschlagen hat.
      Dieses eher mühsame Zusammentragen kenne ich 😉

      Stimmt, du könntest die Ausgaben prozentual definieren, zuordnen und in einfachere Kategorien (z.B. jeweils max. 6) unterteilen.
      Wenn du das Budget nicht einhältst und mehr als du einnimmst ausgibst ist es ganz schlecht, da du negativ wirst. Das sollte natürlich nicht dauerhaft vorkommen (eh klar). Wenn ja, dann schleunigst analysieren, welcher Bereich daran Schuld ist und dann gegebenenfalls den Bereich (z.B. Lifestyle) tiefergehend ansehen. Wenn in einem Monat einmal mehr ausgegeben wird ist es grundsätzlich auch nicht so tragisch, solange du weißt, warum, wieso und weshalb.
      Weniger Ausgaben in einem Bereich sind toll, da am Monatsende noch etwas übrig bleibt, dass beispielsweise zusätzlich gespart oder in den nächsten Monat mitgenommen werden kann. Du könntest auch einen eigenen Reiter mit „Übrig gebliebenes BlingBling“ (=Geld) anlegen und damit machen was du willst.
      Grundsätzlich sollten vor der Festlegung auf 50/20/30 oä. die fixen/variablen Kosten durchgerechnet werden. Sonst steht man am Ende des Monats vielleicht immer mit prozentual höheren Werten da. Ist es allerdings das Ziel, auf einen geringeren Betrag zu kommen, dient der Prozentsatz als Motivation. Alles eine Frage der Perspektive.

      Die Idee stammt übrigens nicht von mir, sondern ist einer Frau namens Elizabeth Warren zu verdanken. Das Buch dazu habe ich jetzt in dem Artikel verlinkt. Beim schreiben des Beitrags ist mir die Autorin leider nicht mehr eingefallen.

      LG Johannes

  2. Kurz, knapp und einfach. So sollte es sein. Finde die Richtung genau so gut.

    Bei mir ist es wohl ein 50/35/15 aktuell. 50 sind fix. 35 werden gespart und 15 sind Lifestyle.

    Ich hoffe mal auf eine umgedrehte Zahl zu kommen. 35/50/15. Mal sehen vielleicht nächstes Jahr. Aber mit den 15 Prozent „Spielgeld“ komme ich immer gut hin.

    Gruß,
    mafis

      1. Ne Idee ja. An der Umsetzung hängt es doch ein bisschen. Ich brauchte nur ein Partner im Haushalt. Dann wären die hohen Fixkosten auf einen Schlag bei ca 30-40. je nachdem wie viel der Partner dazu gibt.

        Also unrealistisch ist das jetzt nicht. Aber wie gesagt ein passenden Partner finden ist ja schon ne längere Aufgabe.

        P.S. WG ist einfach nichts für mich und liebe meine Wohnung.

  3. Lieber Johannes,

    erst einmal Hut ab dafür, dass du deine weiblichen Leserinnen auch grammatikalisch würdigst! Das habe ich so noch nirgends gesehen – toll!

    Von der 50-20-30-Regel hatte ich vorher tatsächlich noch nie gehört. Da musste ich doch direkt mal selber nachrechnen und bin auf 50% Fixkosten, 15% variable Kosten und 35% Sparrate (die einzige Metrik, die ich mir jeden Monat vor Augen führe) gekommen. Bei den Fixkosten bin ich etwas ins Grübeln gekommen, denn mir war gar nicht bewusst, dass die Hälfte meiner Einkünfte jeden Monat fix weg ist… Mal sehen, ob ich da noch etwas machen kann…

    Danke für diesen Augenöffner!

    Liebe Grüße
    Natascha

  4. Pingback: Was haben Cocktails und das Aktiendepot gemeinsam?

  5. Hallo Johannes,
    Finde den Ansatz super, v.a. da er recht einfach ist und somit leicht umgesetzt werden kann, ohne komplexe Excel-Modell wälzen zu müssen. Besonders interessant, finde ich, dass Du als Nullhypothese 20% Sparquote vorsiehst.
    Schau Dir mal diesen Artikel an und sag mir was Du davon hältst, auch ich nenne hier 20% als anfängliche Sparquote: https://meinefinanziellefreiheit.com/2016/06/30/automatisiertes-sparen/
    Freu mich, wenn Du auf meinem Blog vorbeischaust!
    Viele Grüße,
    FF

  6. Hallo Johannes,

    tolle (mir bisher unbekannte) Methode, schön und vor allem verständlich beschrieben. Ich selbst bin ja recht „bescheiden“ und daher immer wieder erstaunt, wie mein Umfeld die Kohle nur so raushaut. Da wird permanent Essen gegangen und prompt das neueste iPhone, der neueste Flat-TV oder der neueste Kaffeevollautomat gekauft. Dazu haufenweise Handyverträge, zwei drei Autos vor der Tür und und und. Ich kann da immer nur den Kopf schütteln. Sagen darf man aber nix. Selbst wenn spätestens am Ende des Monats das große Gejammere kommt, dass man wieder tiefrot im Dispo steckt. Fortan empfehle ich diesen Leuten einfach mal deinen Beitrag hier 🙂

    Vielleicht greife ich den Artikel demnächst auch mal auf, würde gut passen…

    Grüße aus dem Harz
    Dennis

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