Die Bestrafung der Risiko-Anleger

Wieder ein Beitrag über Ertrag und Risiko? Ja. Warum? Mich interessiert dieses Phänomen. Im letzten Artikel ging es um die konservative Investmentformel, die langfristig höhere Erträge als spekulative und damit risikoreichere Anlagestrategien verspricht. Interessanterweise bin ich über einen Beitrag namens „Erfolg und Nachhaltigkeit von Smart-Beta-Ansätzen“ von Markus Petry und Timo Emrich in der Zeitschrift „Gesamtes Kreditwesen“ gestolpert, den ich euch nicht vorenthalten will, weil er genau da anknüpft, wo der letzte Beitrag aufhört – konservativen Investments.

Zu Beginn war alles ganz entspannt. Im Kern geht es um die Effizienz der Smart Betas. Smart Beta ist eine Strategie, die auf Faktoren setzt. Damit wird versucht, langfristig beobachtete Zusammenhänge die zu Überrenditen führen – wie Beispielsweise niedrige Kapitalisierung, niedriges KGV und hohe Dividendenrendite – auszunutzen.

Spannend ist, dass im 10 Jahres Vergleich der Value- und Dividenden-Faktor-Ansatz im europäischen Raum extrem schlecht abgeschnitten hat (Rendite: -0,76% und 0,20%). Value hat im amerikanischen Markt sogar am schlechtesten performt.

Aber dann kamen ein paar Kracher:

„Riskante Aktien lieferten geringere Renditen als defensive Aktien, obwohl sich die Indizes seit 1995 deutlich positiv entwickelt haben.“

„Das Eingehen zusätzlicher Risiken innerhalb des Aktienmarktes wurde demnach empirisch betrachtet – entgegen klassischer Kapitalmarkttheorie – nicht entlohnt, sondern sogar langfristig bestraft.“

„Höhere Renditen lassen sich daher nicht pauschal durch höhere Risiken erklären…“

Na das klingt doch sehr nach Pim Van Vliet, oder?

 

2 Kommentare zu „Die Bestrafung der Risiko-Anleger“

  1. Ehrlich gesagt kann ich die Ergebnisse nicht wirklich nachvollziehen…

    Wenn ich mir auf die Schnelle einfach mal Vergleiche zwischen etnsprechenden Smart-Beta (Value und Dividenden) ETFs und den vergleichbaren breiteren Markt-Indexes anschaue, sehe ich keine großen / konsistenten Unterschiede (Vor- oder Nachteile).

    Aber bevor man sich darüber den Kopf zerbricht, bleibe ich bei der einfachsten Lösung und nehme über günstige breite Index-ETF die Marktrendite von langfristig 6-8% pro Jahr und bin glücklich, denn das ist „genug“ 🙂

    1. Hi Thorsten,

      ich habe auch mal nen Minimum Vol. und den normalen World von ishares verglichen, und kam kumuliert auf eine um knapp 9% höhere Rendite. Fürs Depot selbst kaufte ich damals mit dem „System“ von Vliet eine Aktie, die jetzt mein Steckenpferd im Depot ist. Allerdings war das sicher auch pures Glück! Da ich jetzt schon ein paar mal darüber geschrieben habe, wird es mal Zeit für einen größeren direkten Vergleich ala konservativ vs riskant.
      Ich bin voll bei dir. Gute Entscheidung 🙂

      LG
      Johannes

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