Vor ungefähr einem Monat habe ich über Bondora geschrieben. Leiwand oder nicht, das war die Einstiegsfrage. Fazit: Jo, eh leiwand!
Jetzt folgt die nächste Frage:

Meiner Freundin wird das wahrscheinlich nicht gefallen. 😉 Aber keine Angst, ist ja nur eine professionelle Rendite-Beziehung. Sehen wir uns an, wie diese Beziehung aussieht.
Übersicht über mein Portfolio bei Bondora
Momentan bin ich in 531 Kredite investiert, die durchschnittlich 48 Monate laufen. Der durchschnittliche Zinssatz ist im Gegensatz zu anderen Investoren geringer, aber das hat einen strategischen Grund. Bei dem Portfolio Manager habe ich einen Investitionszeitraum von 5 Jahren angegeben. Am Anfang meiner Geldanlage* war meine Strategie ein ausgewogenes Portfolio aufzubauen. Kurze Zeit später habe ich mich aber dazu entschieden, konservativ vorzugehen. Das hat mehrere Gründe:
- Der erwartete Umsatz bei den anderen Strategien hatte keine für mich relevante Abweichung vom konservativen Wert (Die Vertrauensintervalle überschnitten sich großzügig)
- Ich minimiere mögliche Kreditausfälle und fahre trotzdem noch eine gute Rendite ein (Zumindest laut der „erwarteten Rendite“)
- Der konservative Stil passt gut in meinen „Strategiemix“ und gefällt mir bei der Plattform einfach besser
Portfoliozusammensetzung nach Bonität
Natürlich wirkt sich die Strategie auf meine Portfoliozusammensetzung aus.

- Legende
- AA – 11,2%
- A – 17,56%
- B – 46,67%
Die B-Kredite nehmen fast die Hälfte des Portfolios ein. Das ist nicht tragisch und spiegelt einfach nur die Strategie wieder. Zukünftig werden aber mehr A und AA’s enthalten sein. Hier übrigens eine kleine Anmerkung: Ein Balkendiagramm wäre hier die bessere Wahl ;). Beim Ländervergleich sehe ich aber noch einen klaren Optimierungsbedarf…oder? Drei Viertel der Kredite sind aus Estland. Warum ist das so? Bei einem Blick in die individuelle Portfoliozusammenstellung mit „Portfolio Pro“ ist sichtbar, dass in Estland die Bonität für AA, A und B am höchsten ist. Solange die P2P Kredite* im Land selbst diversifiziert sind macht mir diese Länderungleichheit nichts aus.
Cash+Flow = Cashflow
Die Cashflow-Übersicht zeigt an, wie viele Zinsen ausstehen und zu erwarten sind. Durch die visuelle Darstellung ist erkennbar, dass die geplanten Zinsen von den tatsächlich erhaltenen Zinsen kaum abweichen. Das spricht für die automatisierte Portfoliozusammenstellung von Bondora, die meinen Wunsch nach einer konservativen Anlagestrategie nachkommt.

Der Cashflow ist daher nicht nur eine Übersicht wie viel an Zinszahlungen eingegangen sind, sondern auch, ob die Strategie so umgesetzt wird, wie du es willst. Natürlich ist hier die Aufteilung nach Bonität noch hilfreicher, aber der Cashflow ist zumindest eine weitere Kontrollvariable.
Und sonst so?
Wenn ich gerade nicht auf der Plattform aktiv bin, bleibt Bondora dennoch auf dem Schirm. Warum? Ganz einfach: E-Mails. Die Benachrichtigungen glieder sich in drei Kategorien auf:
- Neue Online-Beiträge von Bondora
- Tutorials in Videoform
- Besondere News und Brancheninformationen
Bei fast allen Mails ist außerdem eine Information zum Konto dabei. Ich finde die Branchen-News besonders spannend. Dabei wird auf Peer-to-Peer Kredite*, Fintech-News und allgemeine Infos rund um Banken eingegangen. Die Anzahl der Mails pro Monat ist definitiv höher als bei anderen Plattformen. Hier muss jeder für sich selbst entscheiden, ob das Volumen passt.
Bondora – Wir bleiben in einer Beziehung
Der erste Monat mit Bondora ist vorbei – das war meine Zusammenfassung. Zuerst habe ich euch meine Strategie erklärt. Kurz gesagt: Auf der P2P-Plattform bin ich konservativ unterwegs. Dann haben wir uns die Verteilung der Bonität im Portfolio angesehen. Durch die Strategie habe ich mehrheitlich in „gute“ Kredite investiert*. Anschließend kam der Cashflow auf den Prüfstand. Dort ist visuell – aber auch tabellarisch – aufgelistet, wie sich die Investitionen in Form von Zinsrückzahlungen entwickeln. Abschließend habe ich noch den Newsletter erwähnt, der euch im wesentlichen über drei Kategorien informiert: Neue Beiträge und News von Bondora, Tutorials sowie besondere News und Brancheninformationen. Zusätzlich ist bei den meisten Mails auch eine Übersicht enthalten, wie sich eure Investition entwickelt.
Bisher läuft’s. Dabei knüpfe ich an den letzten Beitrag über Bondora an – der Leiwandsfaktor bleibt. Was bleibt übrig? Die genaue Renditeberechnung. Das erledige ich das nächste mal.
Moin Johannes,
so ist das am Anfang einer Beziehung. Da brennt das Feuer noch 😉
Die Ausfälle werden mit der Zeit kommen und dann auch sichtbar. Gut ist deine langfristige Strategie. Diese empfiehlt Bondora selbst auch. Bei P2P ohne Rückkaufgarantie macht das auch aus meiner Sicht Sinn.
Dass du hauptsächlich estnische Kredite hast, solltest du mit gut bewerten. Ein Pro-Tipp sagt sogar man sollte bei Bondora alle anderen Länder ausschließen. Das sehe ich übrigens auch so. Den angesprochenen Tipp kannst du hier unter 5. nachlesen:
http://p2p4oktaeder.blogspot.fr/2018/02/bondora-der-p2p-fond.html
Halt uns auf dem Laufenden wie sich deine Beziehung zu Bondora weiter entwickelt. Ich habe auch so eine Bondora. Nach 2 Jahren sind die Schmetterlinge im Bauch auch schon ausgeflogen und ich halte mich lieber an meine andere (echte) Freundin 🙂
Beste Grüße
Vincent
Hi Vincent,
haha, ja klar 😀
Für mich war die fehlende Rückkaufgarantie auch ausschlaggebend, weniger krass auf der P2P-Plattform zu starten. Cool, danke für den Link! Wird gemacht…ich bin schon gespannt, wie es mit meiner „Zweit-Freundin“ weitergeht 😀
LG
Johannes
Hi, ich wünsche Dir weiterhin viel Erfolg mit Deinen Investments bei Bondora.
Ich selbst bin auf dieser P2P Plattform auch seit einigen Monaten investiert. Relevante Ausfälle habe ich noch nicht erlebt. Aber dass Ausfälle kommen werden, ist ziemlich sicher. Denn Kredite haben per se ein immanentes Kreditausfallrisiko. Und bei dieser Art von Krediten ist das Kreditausfallrisiko noch deutlich höher als beispielsweise bei AAA-Anleihen. Trotzdem: am Ende ist wichtig, dass die Rendite deutlich höher ist als das eingetretene Risiko. Das ist aber erst bei der Endabrechnung klar. Bislang lässt sich das alles allerdings ganz gut an – und sieht auch sehr professionell aus.
Jeder Investor, der diversifiziert anlegen will und an einem ausgewogenen Risiko-Rendite-Profil interessiert ist, sollte sich zumindest Überlegungen zum Thema P2P Kredite anstellen. Natürlich ist es in diesem Zusammenhang besonders wichtig, die persönliche Risikobereitschaft und die inidividuelle Risikotragfähigkeit ganz kritisch zu hinterfragen. Denn nochmal: riskant sind die Kredite allemal.
Viele Grüße
Andreas@derfinanzstratege.de
Hi Andreas,
danke! Ja, bei P2P muss man damit rechnen. Aber abwarten und mal sehen was rauskommt. ICh habe mich bewusst für eine sehr konservative Strategie entschieden, um die Ausfälle gering zu halten. Bin ganz deiner Meinung und bin schon gespannt, wie sich das Portfolio weiter entwickelt.
LG
Johannes
Nach einem Monat ist alles noch Frieder Freude und Eierkuchen bei Bondora – die Zeit der Ausfälle kommt erst noch 😉
Bin jetzt gut 6 Monate dabei und das Leiden hat angefangen: http://p2p-game.com/p2p-game-wochenauswertung-kw-10-18-bienensterben
Von daher wappne dich und verabschiede dich auch von den Traumrenditen – ich werde zufrieden sein wenn ich auf 10 % raus komme (und selbst das schein mir ab und an zu hoch gegriffen zu sein)….
Hi tbee,
mal sehen, wie es kommt.^^
LG
Johannes