Es ist schon etwas länger her, aber als ich das letzte mal in Wien war, zeigte mir ein Freund eine „Lebensvisualisierung“ – auf Englisch „Your life in weeks“. Dabei handelt es sich um ein einfaches Blatt Papier mit vielen kleinen Boxen. Auf der X-Achse sind die einzelnen Wochen des Jahres zu sehen, auf der Y-Achse dein Alter. Die Visualisierung reicht bis zum 90sten Lebensjahr. Bis zu deinem momentanen Alter sind die Boxen auszumalen.
Diese Darstellung hat mein Interesse geweckt und als ich wieder zuhause war begann die Suche nach dem Original. Der Autor ist Tim Urban von waitbutwhy. Seine Gedanken zum dem Papier sind folgende:

Das Leben scheint kurz zu sein, und manchmal extrem lang. Dieses Blatt hilft zu sehen, dass es eigentlich begrenzt ist.
Stellt euch jede Woche wie einen kleinen Diamanten vor. Wenn du mit den glitzernden Steinen 90 Jahre auffüllst, passen sie auf einen Esslöffel. Ein Esslöffel ist nicht viel, oder? Stell dir deshalb die Frage, ob du wirklich alles aus deinen Wochen rausholst.
Übrigens: Auch aus deinem Geld solltest du mehr rausholen! Ein erster Schritt gefällig? Check dafür mal das 50/20/30 Budget aus.
Die Diamanten sollten gut genutzt werden.
- Mit ihnen Spaß haben
- Etwas erreichen um deine zukünftigen Diamanten oder die eines anderen Menschen noch angenehmer zu machen
Idealerweise sollten Punkt 1 und 2 ausgewogen sein. Schlecht ist, wenn du in einer Woche nicht einmal eines von beiden erreichst.
Die Idee „Your life in Weeks“ finde ich genial – der Kalender kann auf der Seite von Tim bestellt werden. Es ist eine gute Erinnerung, einzelne Momente des Lebens auszukosten, auch wenn dafür die Ausgabenseite des Budgets etwas mehr strapaziert wird. Nicht alles im Leben dreht sich um Geld, zumindest in meinem.
Das Blatt ist eine bildliche Darstellung deines Lebens. Um es noch besser zu nutzen, ist es sinnvoll die ganz persönlichen Ziele zu markieren. So erhält man einen schönen, interessanten aber auch nachdenklichen Zugang zum Leben.
Wie denkt ihr darüber? Makaber oder genial?
Hi Johannes,
das klingt nach einem interessanten Konzept, dass einem täglich an die eigene Endlichkeit erinnert.
Es rief bei mir spontan das Buch von Stephen Covey (7 habits of highly effective people – der Titel klingt plakativer als das Buch eigentlich ist, sehr empfehlenswert). Einer seiner 7 ratschläge lautet „begin with the end in mind“, um sich den wichtigen Dingen im Leben bewusst zu sein und entsprechend zu prioritisieren. Der your life in weeks kalender kann dabei bestimmt in der täglichen Umsetzung helfen. Makaber finde ich das nicht.
Beste Grüße
Pascal
Hallo Johannes,
coole Sache – das werde ich mir auf jeden Fall mal ansehen!
Ich denke auch, dass es ein Tool sein könnte, der für die Priorisierung der eigenen To Dos wahnsinnig helfen kann und gleichzeitig erdet es sicherlich automatisch. Ich möchte nicht von einer Aufgabe zur nächsten durchs Leben hetzen, sondern wie du schreibst, muss das Leben auch Spaß machen. Umso besser, wenn die gesetzten Aufgaben Spaß machen 🙂
Der Kalender würde sicher bei so Aussagen wie „Das mache ich später / in der Rente“ oder „Erstmal muss ich Sicherheit / Geld aufbauen, dann kann ich mir diesen Wunsch / Traum erfüllen“ helfen, diese in ein anderes Licht zu rücken. Mein Vater ist mit 44 gestorben, völlig unerwartet für ihn und uns. Seitdem versuche ich so wenig wie möglich herauszuschieben, was ich mir wirklich wünsche – denn ich habe gesehen, wie schnell es vorbei sein kann und ich möchte am Ende nichts bereuen.
Viele Grüße
Marielle
Hey Marielle,
auf jeden Fall! Das mit deinem Vater ist traurig – Mein Beileid! Als in meinem Bekanntenkreis jemand aufgrund eines Unfalles starb, dachte ich mir genau dasselbe. Der Tod ist eine Erinnerung ans Leben.
LG
Johannes